MARKETING Was wäre wenn

Post-Social Media: Marketing ohne Likes, Shares & Follows

Likes, Shares und Follows sind zu den Metriken geworden, anhand derer Marken Engagement und Erfolg messen.

Was passiert, wenn diese Metriken aus der Gleichung genommen werden? Das fragen wir uns in der Rubrik „Was wäre, wenn…?“ Jede Kolumne dieser Serie wird uns in neue Gebiete und potenzielle Veränderungen führen, die die Welt von B2B Unternehmen verändern könnten. Willkommen in der Welt des Post-Social Media Marketings.

Die Gegenwart

Aktuelle Social-Media-Strategien sind fast immer darauf ausgerichtet, die maximale Anzahl von Likes, Shares und Follows zu generieren. KPIS über alles! Diese Zahlen sind oft direkt mit dem ROI verbunden und bestimmen, welche Kampagnen als erfolgreich gelten und welche nicht.

Bild

Herausfordernd, schon jetzt

  • Oberflächliches Engagement
    Viele Likes bedeuten nicht unbedingt ein tiefes Interesse am Produkt oder der Marke.
  • Volatilität und Unsicherheit
    Ein viraler Hit kann ebenso schnell verschwinden, wie er gekommen ist.
  • Zielgruppenverzerrung
    Populäre Inhalte ziehen oft ein breites Publikum an, das nicht unbedingt die Zielgruppe der Marke ist.
  • Sinnvollve Umwandlung
    Von Likes zu Leads geht es leider nicht automatisch. Die Umwandlung bereitet vielen Unternehmen immer noch Kopfschmerzen.

Das Post-Social Media Marketing

In einer Welt ohne Social Media würden sich die Parameter des Marketings grundlegend verändern. Marken und Unternehmen könnten nicht mehr auf die gewohnten Indikatoren für Erfolg und Engagement zurückgreifen, die soziale Netzwerke bieten. Stattdessen könnten sie gezwungen sein, ihre Zielgruppen an anderen, vielleicht traditionelleren Orten anzusprechen. In diesem Kontext könnte Printwerbung wieder an Bedeutung gewinnen.

Anstatt sich starr auf KPIs zu konzentrieren, könnten Unternehmen den Wert qualitativer Daten erkennen, die aus Kundenfeedback, Diskussionsforen und anderen tieferen Interaktionen gewonnen werden. Dies würde eine Verschiebung von der kurzfristigen Viralität hin zu dem Aufbau langfristiger, loyaler Kundenbeziehungen bedeuten. Die Inhalte würden sich dann weniger an flüchtigen Trends orientieren, sondern vielmehr an den echten Bedürfnissen und Interessen der Zielgruppe, was letztlich zu einer authentischeren und relevanteren Kommunikation führen könnte.

Herausforderungen

In einer Welt ohne soziale Medien stünden Unternehmen vor erheblichen Herausforderungen. Zunächst müsste die gesamte Branche ihre Erfolgsmessung überdenken. Die bisherigen Metriken, die sich stark auf Engagement und Reichweite in sozialen Netzwerken stützen, wären obsolet.

Es stellt sich die Frage, ob neue Standards entwickelt oder ob man zu altbewährten Messmethoden zurückkehren sollte. Ein weiteres zentrales Problem wäre die Zielgruppenansprache. Soziale Netzwerke bieten den unschätzbaren Vorteil, Menschen direkt in ihrem persönlichen Umfeld zu erreichen. Ohne diese Kanäle müssten Marken innovative Wege finden, um diese Nähe zum Kunden beizubehalten. Dies würde auch bedeuten, dass bestehende Marketingstrategien einer gründlichen Überprüfung und Anpassung bedürfen. Schließlich wäre der Verkaufsantrieb durch soziale Medien, von dem viele Unternehmen heute stark abhängig sind, nicht mehr vorhanden.

Und die Vorteile?

In einer Welt ohne soziale Medien könnten sich für Marken und Unternehmen durchaus Vorteile ergeben. Ein solches Szenario könnte den Weg für nachhaltiges Engagement ebnen, bei dem Marken eine tiefere Bindung und Loyalität zu ihren Kunden aufbauen. Ohne die ständige Flut von Social-Media-Trends könnten Unternehmen ein besseres und tieferes Verständnis für die wahren Bedürfnisse und Wünsche ihrer Zielgruppen entwickeln. Dies würde wiederum zu maßgeschneiderten Angeboten und Dienstleistungen führen. Zudem würde das Fehlen der traditionellen Social-Media-Kanäle Unternehmen zwingen, innovative Werbestrategien zu entwickeln. Dies könnte eine Renaissance kreativer und einzigartiger Marketingansätze bedeuten, die sich von der Masse abheben. Insgesamt könnten diese Veränderungen zu einem authentischeren und wirkungsvolleren Marketing führen.

Bild
Fazit:
Digitales Marketing neu denken und definieren

Das Post-Social Media Marketing bietet eine aufregende Gelegenheit, die Art und Weise, wie wir über digitales Marketing denken, neu zu definieren. Es fordert Marketer heraus, über den Tellerrand hinauszuschauen und sich auf das zu konzentrieren, was im Marketing wirklich zählt: authentische Verbindungen, tiefe Kundenbeziehungen und wertvolle Inhalte.