Unternehmen stehen vor einer kniffligen Herausforderung: die Fortführung ihres bewährten Kerngeschäfts, während sie gleichzeitig den Drang und vielleicht auch Notwendigkeit verspüren, im Zuge der digitalen Transformation innovative Veränderungen voranzutreiben.
Status quo: Stabilität und Vertrauen
Einerseits ist das Kerngeschäft offensichtlich das Rückgrat des Unternehmens, der vertraute Motor und Stabilisator. Bestätigtes Kundenvertrauen und internes Verständnis für das Vorgehen existiert. Andererseits ist die digitale Innovation ein unbestreitbarer Treiber für zukünftiges Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit. Wir wissen, dass der Verzicht auf digitale Fortschritte ein Unternehmen schnell ins Abseits drängen kann. Siehe Nokia: in den 2010er Jahren reagierte das Unternehmen viel zu zögerlich auf die dynamische Wandlung des Mobilfunkmarktes und verpasste so den Anschluss. Umsätze und Marktanteile brachen ein und der Weltmarktführer war Geschichte.
Die Brücke zwischen Kerngeschäft und Innovation
Es muss einen Spagat zwischen diesen beiden Welten geben. Unternehmen müssen lernen, agil und anpassungsfähig zu sein, bereit, neue Arbeitsweisen zu akzeptieren und zu integrieren. Dies könnte die Implementierung agiler Methoden oder die verstärkte Einbeziehung von Kundenfeedback in den Entwicklungsprozess beinhalten.
Darüber hinaus erfordert die digitale Transformation eine Mentalitätsänderung. Führungskräfte müssen hin zu einer risikobereiten Haltung wechseln, die das schnelle Experimentieren und das Lernen aus Fehlern fördert. Dazu muss eine explorative Herangehensweise an Neuerungen geschaffen werden, die sich so auch auf weitere Mitarbeitende überträgt. Auch ist ein Verständnis dafür erforderlich, dass digitale Produkte und Dienstleistungen im Laufe der Zeit iterativ verbessert werden können und sollten, anstatt auf die „perfekte“ Lösung zu warten. Hier gilt: lieber erst mal loslaufen als dauernd überrundet zu werden.
Die Einbeziehung digitaler Innovationen in das bestehende Geschäftsmodell eines etablierten Unternehmens kann auch neue Einnahmequellen erschließen. Von der Monetarisierung von Daten über On-Demand-Dienste bis hin zu nutzungsbasierten Modellen gibt es zahlreiche Möglichkeiten, wie Unternehmen von einer voranschreitenden Digitalisierung profitieren können.
Es ist ein tiefgreifender, fast disruptiver Prozess, der eine Neuausrichtung der Unternehmensstruktur, -kultur und -strategie erfordert. Unternehmen, die so einen Wandel annehmen und die Herausforderungen als Chancen betrachten, werden diejenigen sein, die am Ende profiitieren.
